Zur Zeit wird die Ansicht vertreten, dass die Situationen des Nebeneinanders und des Alleinseins erst auf dem Wege über die Anforderungen, den Versuchspersonen an ihr eigenes Leisten stellen, Verhaltens prägend wirken könnten. Die heutigen Sozialpsychologen halten nach gegenseitigen Wirkungen Ausschau. Die ältere Forschung dachte in der einseitigen Ursache – Wirkung – Relation. Diese Prinzipien beruhen auf dem Nachahmungstrieb oder auf eine bestimmte Veranlagung. Beide Verhaltensweisen können in verschiedenen Absichten stehen. So etwa, wenn Kinder einander durch beharrliches Nachahmen bis zu Wutausbrüchen reizen, oder wenn Erwachsene durch bedingungslose Willigkeit die Autorität eines missliebigen Vorgesetzten ad absurdum führen.
Das Sich – beeinflussen – Lassen hat heute eine größere Bedeutung, als dies in den alten Modellen der Fall war. Mittlerweile wird das Einfluss erlangen auf den Beeinflusser ganz gut beschrieben. Bion stellte die These vom Verhalten der Mitglieder in einer Therapiegruppe auf, die besagte, dass diese eigentlich nur eines nicht tun könnten, nämlich nichts tun. Auch wo sie sich des Agierens enthalten, leisten sie einen Beitrag zur Entwicklung der Situation. Dies gilt, wie das Phänomen des Schuldigwerdens durch Nichtstun, innerhalb einer Gruppe.
Die Gruppe in der Gruppendynamik